Hl. Beda der Ehrwürdige, Bekenner und Kirchenlehrer

Der hl. Beda der Ehrwürdige (Venerabilis) lebte von etwa 670 bis 735, er gehört zu den produktivsten wissenschaftlichen und theologischen Autoren des frühen Mittelalters. Dennoch wurde er erst 1899 von Papst Leo XIII. heilig gesprochen und zum Kirchenlehrer ernannt. Sein Feiertag ist der 27. Mai.

Lesungen:

In einer alten PergamentzeichnungDer Priester Beda stammte aus Yorm an der Grenze von England und Schottland; mit sieben Jahren wurde er dem heiligen Benedikt Biskop, Abt von Wiremuth, zur Erziehung übergeben. Er wurde später Mönch und lebte so gewissenhaft, daß er, obwohl er sich ganz dem Studium der Künste und Wissenschaften hingab, doch keine von seinen Verpflichtungen als Ordensmann vernachlässigte. Es gab kein Wissensgebiet, in das er sich nicht mit allem Fleiße vertieft hätte. Seine hauptsächlichste Beschäftigung aber war die Betrachtung der Heiligen Schrift; um deren Sinn besser zu verstehen, lernte er Griechisch und Hebräisch. Mit 30 Jahren empfing er auf Befehl seines Abtes die Priesterweihe. Auf Veranlassung des Bischofs Akka von Hagulstad begann er nun sofort, die heiligen Bücher zu erklären. Dabei hielt er sich getreu an die Auffassung der heiligen Väter und lehrte nichts, was er nicht durch Aussprüche von ihnen belegen konnte, ja, er hielt sich sogar genau an ihre Ausdrucksweise. Den Müßiggang haßte er; vom Studium ging er zum Gebet, vom Gebet zum Studium. Dabei geriet sein Herz so in Feuer, daß ihm oft während des Studiums oder während des Vortrags die Tränen kamen. Um nicht durch die Sorge für vergängliche Dinge abgelenkt zu werden, lehnte er beharrlich die ihm angebotene Abtswürde ab. (4. Lesung)

Der Name Bedas wurde infolge seiner Gelehrsamkeit und seiner Frömmigkeit bald so berühmt, daß der heilige Papst Sergius sich ernstlich mit dem Gedanken trug, ihn nach Rom zu rufen, damit er dort mitarbeite an der Lösung der großen Schwierigkeiten in Glaubenssachen, die damals aufgetaucht waren. Er schrieb mehrere Bücher, um die Sittlichkeit unter den Gläubigen zu heben, um die Glaubenswahrheiten zu verteidigen und zu erklären. Dadurch erwarb er sich bei allen ein solches Ansehen, daß der heilige Bischof und Martyrer Bonifatius ihn eine Leuchte der Kirche nannte, daß Lanfrank ihn als den Lehrer Englands und das Konzil von Aachen ihn als einen staunenswerten Lehrer bezeichnete. Seine Schriften wurden schon bei seinen Lebzeiten öffentlich in den Kirchen gelesen. Dabei nannte man ihn, weil man ihn nicht als heilig bezeichnen durfte, den Ehrwürdigen. Diese Bezeichnung blieb dann auch später, als ob sie zu seinem Namen gehören würde. Seine Lehren machten um so größeren Eindruck, weil sie durch sein heiligmässiges Leben, seine Tugenden und Frömmigkeit ihre Bestätigung fanden. Infolgedessen erzog er auch seine Schüler, deren er viele und hochbegabte hatte, durch seinen Eifer und durch sein Beispiel nicht nur zu ausgezeichneten Gelehrten, sondern auch zu großen Heiligen. (5. Lesung)

Von Alter und Mühen gebrochen, wurde er schließlich schwer krank. Mehr als 50 Tage lag er darnieder, ließ aber nicht ab, wie gewöhnlich zu beten und die Schrift zu erklären. Während dieser Zeit übersetzte er das Johannesevangelium für seine Volksgenossen ins Englische. Am Vorabend von Christi Himmelfahrt merkte er, daß der Tod nahe. Da verlangte er nach den Sterbesakramenten der Kirche; dann umarmte er seine Mitbrüder, ließ sich auf den Boden auf ein Bußgewand legen, wiederholte immer wieder die Worte: Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, und entschlief im Herrn. Sein Leib, so wird berichtet, verbreitete einen angenehmen Geruch. Er wurde im Kloster Yorm bestattet; später wurde er zusammen mit den Gebeinen des heiligen Cuthbert nach Durham übertragen. Von den Benediktinern und anderen Orden und Diözesen wurde er schon länger als Kirchenlehrer verehrt. Leo XIII. aber erklärte ihn auf Vorschlag der heiligen Ritenkongregation zum Lehrer der allgemeinen Kirche und bestimmte, daß an seinem Festtag die Messe und das Stundengebete der Kirchenlehrer überall gefeiert werde. (6. Lesung)

Oration:

Gott, Du verherrlichst Deine Kirche durch die Gelehrsamkeit Deines heiligen Bekenners und Lehrers Beda; verleihe gnädig Deinen Dienern, daß sie allzeit durch seine Weisheit erleuchtet werden und durch seine Verdienste Hilfe finden; durch unsern Herrn.

Kommemoration des heiligen Papstes und Märtyrers Johannes I.:

Lesung:

Johannes stammte aus Etrurien; er leitete die Kirche zur Zeit des Kaisers Justinus des Älteren. Zu ihm kam der Papst hilfesuchend nach Konstantinopel, weil der irrgläubige König Theodorich ganz Italien verwüstete. Seine Reise hat Gott auch durch Wunder verherrlicht. Ein vornehmer Mann gab ihm nämlich zu Korinth ein Pferd zur Weiterreise. Zuvor hatte es seine Gattin immer benutzt und es war ganz zahm gewesen. Als der Papst es aber seinem Herrn wieder zurückgab, wurde es ganz wild; wütend bäumte es sich immer wieder auf und warf seine Herrin ab, als ob es nun die Frau nicht mehr tragen wollte, nachdem der Statthalter Jesu Christi darauf gesessen. Darum schenkten sie das Pferde dem Papst. Noch größer war das Wunder, als er zu Konstantinopel beim goldenen Tor vor einer gorßen Volksmenge, die zusammen mit dem Kaiser dem Papst entgegengezogen war, um ihn zu empfangen, einem Blinden das Augenlicht wiedergab. Da warf sich selbst der Kaiser ihm zu Füßen und huldigte ihm. Nachdem er mit dem Kaiser sich geeinigt hatte, kehrte er nach Italien zurück. Gleich darauf schrieb er an alle Bischöfe Italiens, sie sollten alle Kirchen der Arianer nach katholischem Ritus weihen; er fügte hinzu: Auch ich habe, als ich zu Konstantinopel war, um Schutz zu suchen für die katholische Religion, sowie auch wegen des Vorgehens des Königs Theodorich, alle Kirchen der Arianer, die ich in jenen Ländern finden konnte, zu katholischen Kirchen geweiht. Theodorich nahm dies aber sehr ungnädig auf; er lockte den Papst hinterlistigerweise nach Ravenna und ließ ihn dort in den Kerker werfen. Vor Entbehrungen und Hunger starb er dort schon nach wenigen Tagen. Er hatte 2 Jahre, 9 Monate und 14 Tage regiert und hatte in dieser Zeit 15 Bischöfe geweiht. Bald darauf starb auch Theodorich; ein Einsiedler sah, so berichtet der heilige Gregor, wie er in den Krater des Lipari hineingeworfen wurde. Zu beiden Seiten standen Papst Johannes und der edle Symmachus, den er ebenfalls getötet hatte; so sollten also diese beiden, die er getötet hatte, gleichsam Zeugen seines Unterganges sein. Der Leib des Johannes wurde von Ravenna nach Rom gebracht und in der Basilika des heiligen Petrus beigesetzt. (9. Lesung)

Oration:

Gott, Du erfreust uns durch die jährliche Feier Deines heiligen Martyres und Papstes Johannes; gewähre uns gnädig, die wir sein Fest feiern, daß wir uns auch seines Schutzes erfreuen dürfen; durch unsern Herrn.


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