Hl. Juliana v. Falconieri

Die hl. Juliana v. Falconieri lebte im 13. und 14. Jh. in Oberitalien; sie wurde wegen ihres heiligmäßigen Lebenswandels bereits unmittelbar nach ihrem Tod als Heilige verehrt, jedoch erst im 18, Jahrhundert von Papst Clemens XII. heilig gesprochen. Ihr Feiertag ist der 19. Juni.

Lesungen:

Illustration des 19. JahrhundertsJuliana stammte aus der vornehmen Familie Falconieri; ihr Vater hieß Clarissimo; er baute die Kirche St. Maria Annunziata in Florenz von Grund auf auf seine Kosten in prachtvoller Weise, wie man sie jetzt noch sehen kann; ihre Mutter hieß Reguardata. Als beide schon alt und bis dahin Kinderlos gewesen waren, wurde ihnen diese Tochter im Jahre 1270 geboren. Schon von der Wiege an gab sie ganz klare Proben ihrer späteren Heiligkeit; hörte man sie doch mit lallenden Lippen ohne jede Anleitung die lieblichen Namen Jesus und Maria aussprechen. Als sie ins Mädchenalter eintrat, widmete sie sich ganz den christlichen Tugenden und zeichnete sich darin so aus, daß ihr seliger Onkel Alexius, der durch sein Wort und sein Beispiel ihre Erziehung leitete, kein Bedenken trug, ihrer Mutter zu erklären, sie habe nicht ein Mädchen, sondern einen Engel geboren. Denn sie war in ihren Blicken und ihrem Benehmen ganz eingezogen und von jeder, selbst der geringsten Verfehlung frei; während ihres ganzen Lebens erhob sie niemals ihre Augen, um ein männliches Wesen anzuschauen, und zitterte schon, wenn sie nur das Wort Sünde hörte; ja, von der Erzählung eines Verbrechens war sie so betroffen, daß sie auf der Stelle fast tot zusammenstürzte. Noch nicht 15 Jahre alt, verzichtete sie auf ihren reichen Familienbesitz und auf die irdische Ehe und gelobte Gott feierlich in die Hände des heiligen Philipp Benitius ihre Jungfräulichkeit; von ihm erhielt sie auch als erste von allen das Ordensgewand der sogenannten Mantellaten. (4. Lesung)

Dem Beispiele Julianas folgten sehr viele Frauen aus den vornehmsten Familien, ja selbst ihre Mutter überließ sich der frommen Leitung ihrer Tochter; die Zahl der Mitglieder wuchs allmählich so sehr, daß sie den Orden der Mantellaten begründen konnte; sie gab ihm auch ganz weise und heilige Lebensregeln. Da der heilige Benitius ihr Tugendleben genau kannte, wollte er auf seinem Todesbette niemandem anders als Juliana nicht nur den weiblichen Zweig, sondern den ganzen Orden der Serviten, den er ausgebreitet und geleitet hatte, anvertrauen. Sie aber dachte stets bescheiden von sich selbst; und obwohl sie die Lehrmeisterin aller war, wollte sie dennoch durch alle möglichen häusliche, selbst durch niedrige Arbeiten Schwestern dienen. Ganze Tage brachte sie in ununterbrochenem Gebete zu; dabei geriet sie sehr oft in Verzückung. Wenn noch etwas Zeit blieb, verwandte sie diese auf die Beilegung der Streitigkeiten unter den Bürgern, auf das Zurückführen der Lasterhaften vom bösen Pfad und auf die Pflege der Kranken; oftmals sog sie diesen mit ihrem Munde den Eiter aus den Geschwüren und brachte ihnen dadurch Genesung. Ihren Leib peinigte sie häufig mit Geißeln, mit Kettenknoten und eisernen Gürteln, durch Nachtwachen und durch Liegen auf bloßem Boden. An vier Tagen der Woche begnügte sie sich mit ganz karger, einfacher Nahrung, an den beiden anderen Tagen mit dem Brote der Engel; ausgenommen war nur der Samstag, an dem sie sich mit Brot und Wasser nährte. (5. Lesung)

Infolge dieser strengen Lebensweise zog sie sich eine Magenkrankheit zu; diese wurde immer schlimmer und führte in ihrem 70. Lebensjahr ihr Ende herbei. Die Beschwerden der langwierigen Krankheit ertrug sie mit heiterem Antlitz und unwandelbarer Geduld; nur über eines hörte man sie klagen, daß ihr, weil sie keine Speise zu sich nehmen und behalten konnte, aus Ehrfurcht vor dem heiligen Sakrament der Empfang der heiligen Kommunion unmöglich war. In ihrer Not bat sie einen Priester, er möge das heilige Brot bringen und es ihr, da sie es mit dem Munde nicht empfangen konnte, wenigstens außen auf ihre Brust legen. Der Priester erfüllte ihre Bitte, und wunderbarerweise verschwand in demselben Augenblick das Himmelsbrot und Juliana hauchte mit heiterem, lächelndem Angesichte ihre Seele aus. Diese Sache schien unglaublich, bis man ihren jungfräulichen Leib der Sitte gemäß zum Begräbnis herrichtete. Da fand man nämlich auf ihrer Brust an der linken Seite, gleich einem Siegel ins Fleisch eingedrückt, die Form einer Hostie, die das Bild des gekreuzigten Heilandes darstellte. Die Kunde von diesem und noch anderen Wundern verschaffte ihr nicht nur in Florenz, sondern in der ganzen christlichen Welt höchste Verehrung. Diese steigerte sich im Laufe von vier Jahrhunderten so sehr, daß schließlich Papst Benedikt XIII. für ihren Festtag dem ganzen Servitenorden ein eigenes Stundengebet gestattete. Da sie aber von Tag zu Tag immer mehr durch neue Wunder verherrlicht wurde, nahm sie Klemens XII., der großmütige Gönner dieses Ordens, in das Verzeichnis der heiligen Jungfrauen auf. (6. Lesung)

Oration:

Gott, Du hast in Deiner Güte Deine heilige Jungfrau Juliana auf ihrem Totenbette mit dem kostbaren Leibe Deines Sohnes wunderbar erquickt; verleihe auch uns, wir bitten Dich, daß wir durch die Fürsprache ihrer Verdienste im Todeskampfe getröstet und gestärkt werden und so zum himmlischen Vaterland gelangen; durch ihn, unsern Herrn.

Kommemoration von den hl. Martyrern Gervasius und Protasius:

Lesung:

Gervasius und Protasius waren die Söhne des Vitalis und der Valeria. Ihr Vater erlitt zu Ravenna, ihre Mutter zu Mailand um des christlichen Glaubens willen das Martyrium. Sie verteilten ihre Güter unter die Armen und schenkten ihren Sklaven die Freiheit. Darob erfaßte die heidnischen Priester ein maßloser Haß gegen sie. Als der Heerführer Astasius in den Krieg ziehen wollte, glaubten sie, ein günstige Gelegenheit gefunden zu haben, die frommen Brüder zu beseitigen. Sie machten deshalb dem Astasius vor, sie seien von den Göttern darauf aufmerksam gemacht worden, er könne im Kriege nicht siegen, wenn er nicht Gervasius und Protasius zwinge, Christus zu verleugnen, und sie auffordere, den Göttern zu opfern. Diese wiesen eine solche Zumutung zurück. Da befahl Astasius, den Gervasius zu geißeln, bis er unter den Schlägen seinen Geist aufgab; den Protasius ließ er mit Stöcken bearbeiten und dann enthaupten. Ein Christ, namens Philippus, holte heimlich ihre Leichen und bestattete sie in seinem Hause; auf göttliche Weisung hin fand sie später der heilige Ambrosius wieder auf und sorgte für ihre Beisetzung an einer heiligen, ehrwürdigen Stätte. Ihr Martyrium erfolgte zu Mailand am 19. Juni. (9. Lesung)

Oration:

Gott, Du erfreust uns jedes Jahr durch die Festfeier Deiner heiligen Martyrer Gervasius und Protasius; gib uns in Gnaden, daß ihr Beispiel ein Ansporn für uns sei, da wir über ihre Verdienste uns freuen; durch unsern Herrn.


Das Institut baut auf Ihre Spende

  • Ihre Spende per Überweisung:

    Freundeskreis St. Philipp Neri e.V.
    Bank für Sozialwirtschaft
    Kontonummer: 0001202100
    Bankleitzahl: 37020500
    IBAN: DE57370205000001202100
    BIC: BFSWDE33XXX

  • Ihre einmalige Spende per Lastschrift:

    über unser Spendenformular bei der Bank für Sozialwirtschaft:

  • Ihre regelmäßige Spende per Lastschrift:

    über unser Lastschriftformular können Sie uns leicht regelmäßig unterstützen.
    Bitte füllen Sie das ausgedruckte Formular aus und senden Sie es uns zu.

  • Ihre Spende per PayPal:

    Wenn Sie ein PayPal-Konto haben, können Sie uns auch über diesen Dienst etwas zukommen lassen. Für Spender aus dem Ausland ist das sogar ein besonders praktischer Weg. Hier unsere PayPal-Verbindung.

Ohne Ihre Hilfe geht es nicht!