Hl. Petrus, Kettenfeier
Dieses Fest am 1. August entstand im 5. Jahrhundert als Feier des Jahrestages der Einweihung der römischen Basilika „Petrus zu den Ketten“. Dort werden die Ketten aufbewahrt, die der Apostel bei seiner Kerkerhaft getragen hat.
Lesungen:
Aus der Apostelgeschichte:
Der König Herodes legte an einige aus der Kirche Hand an, um sie zu mißhandeln. Er ließ den Jakobus, den Bruder das Johannes, mit dem Schwerte töten. Da er sah, daß dies den Juden gefiel, ließ er auch den Petrus ergreifen. Es waren die Tage der ungesäuerten Brote. Er ließ ihn also festnehmen, ins Gefängnis werfen und durch eine vierfache Wache von je vier Soldaten bewachen. Nach Ostern wollte er ihn dem Volke vorführen. Petrus wurde nun im Gefängnis bewacht. Die Kirche aber betete ohne Unterlaß für ihn zu Gott. (1. Lesung)
In der Nacht, bevor Herodes den Petrus vorführen wollte, schlief dieser zwischen zwei Soldaten, mit Ketten gefesselt. Soldaten vor der Tür bewachten das Gefängnis. Da erschien ein Engel des Herrn und Licht erhellte die Zelle. Er stieß den Petrus in die Seite, weckte ihn und sprach: Steh eilends auf! Die Ketten fielen ihm von den Händen. Der Engel sprach zu ihm: Gürte dich und ziehe deine Schuhe an! Er tat also. Der Engel gebot ihm weiter: Wirf deinen Mantel um und folge mir! (2. Lesung)
Er ging hinaus, ihm nach. Noch wußte er nicht, daß es Wirklichkeit war, was durch den Engel geschah; vielmehr glaubte er, ein Gesicht zu sehen. Sie gingen nun an der ersten und zweiten Wache vorbei und kamen an das eiserne Tor, das in die Stadt führte. Dieses öffnete sich von selbst. Sie traten hinaus, gingen durch eine Gasse, und plötzlich verließ ihn der Engel. Jetzt kam Petrus zu sich und sagte: Nun weiß ich wirklich, daß der Herr seinen Engel gesandt und mich errettet hat aus der Hand des Herodes und aller Erwartung des Volkes der Juden. (3. Lesung)
Unter der Regierung des Kaisers Theodosius des Jüngeren kam dessen Gemahlin Eudozia nach Jerusalem, um ein Gelübde zu erfüllen; sie wurde dort reich beschenkt. Vor allem erhielt sie ein kostbares Geschenk, eine mit Gold und Edelsteinen geschmückte eiserne Kette; wie man ihr versicherte, war es die gleiche, mit der der Apostel Petrus von Herodes gefesselt worden war. Eudozia erwies dieser Kette fromme Verehrung und sandte sie später ihrer Tochter Eudoria nach Rom; diese brachte sie dem Papst. Dieser wiederum zeigte ihr eine andere Kette, nämlich die, mit welcher der Apostel unter Kaiser Nero gefesselt worden war. (4. Lesung)
Als nun der Papst die zu Rom aufbewahrte Kette neben die von Jerusalem hielt, da geschah es, daß sie sich so zusammenfügten, daß sie nicht mehr zwei, sondern eine von einem und demselben Handwerker verfertigte zu sein schienen. Auf dieses Wunder hin begann eine solche Verehrung dieser heiligen Ketten, daß in der Folge auf dem esquilinischen Hügel eine Kirche unter dem Namen St. Peter bei den Ketten, mit dem Titel der Eudozia, geweiht und zum Andenken daran am 1. August ein Fest eingesetzt wurde. (5. Lesung)
Seit dieser Zeit galt die Feier, die an diesem Tage immer aus Anlaß weltlicher, heidnischer Feste stattgefunden hatte, den Ketten des heiligen Petrus. Wenn man sie berührte, bewirkten sie, daß Kranke gesund wurden und Teufel ausfuhren. So geschah es auch im Jahre des Heils 969. Ein Graf, ein Vertrauter des Kaisers Otto, war von einem unreinen Geist ergriffen worden und zerfleischte sich selbst mit den Zähnen. Auf Befehl des Kaisers wurde er darum zu Papst Johannes gebracht. Als dieser mit der Kette den Hals des Grafen berührte, fuhr der böse Geist aus und ließ den Mann frei. Daraufhin verbreitete sich in Rom die Verehrung der heiligen Ketten noch mehr. (6. Lesung)
Auslegung des hl. Bischofs Augustinus:
Petrus durfte allein von den Aposteln die Worte hören: Wahrlich, ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen. Er war sicher würdig, beim Aufbau der Völker im Hause Gottes der Grundstein, die stützende Säule und der Schlüssel des Reiches zu werden. Von ihm sagt die Heilige Schrift: Sie brachten ihre Kranken, damit wenigstens der Schatten des Petrus beim Vorübergehen auf sie falle. Wenn damals schon der Schatten seines Körpers Hilfe bringen konnte, um wieviel mehr jetzt die Fülle seiner Kraft? Wenn damals schon ein bloßer Luftzug, als er vorüberging, den Bittenden zum Segen wurde, um wieviel mehr jetzt seine Gnade, da er für immer bleibt! Mit Recht werden daher in allen christlichen Kirchen die eisernen Ketten, die den Apostel fesselten, höher geschätzt als Gold. (7. Lesung)
Wenn schon sein Schatten, als er kam, so heilkräftig wirkte, wieviel mehr erst die Kette, die der Henker ihm anlegte? Wenn die bloße Erscheinung seines Bildes solche Kraft in sich tragen konnte, wieviel größere Heilkraft müssen dann erst die Leidensketten aus seinem Leibe gezogen haben, die mit ihrem Eisengewicht in seine heiligen Glieder sich eindrückten? Wenn er zum Heile der Bittenden schon vor seinem Martertode so mächtig war, um wieviel mehr wird er jetzt nach seinem Triumphe wirken können? Glückselig die Fesseln, die aus Hand- und Fußfesseln zur Krone werden durften, die den Apostel umschlangen und ihn zum Märtyrer machten! Glückselig die Ketten, die den Angeklagten zum Kreuze Christi führten, die weniger zur Hinrichtung als zur Opferweihe dienen durften. (8. Lesung)
Was ist denn mit den Machabäern? Zu ihrer Ehre wird dieser Festtag heute von dieser Volksmenge begangen. Bei vielen stehen sie gar nicht in Ehre, weil sie ihren Kampf nicht nach Christus bestanden haben; aber sie sind es doch wert, von allen geehrt zu werden, weil sie für die Gesetze und Einrichtungen ihrer Väter sich so mutig und standhaft zeigten. Denn was hätten sie, die schon vor dem Leiden Christi das Martyrium erduldeten, erst getan, wenn sie nach Christus verfolgt worden wären und seinen Tod, den er um unsers Heiles willen auf sich nahm, als Vorbild zur Nachahmung gehabt hätten? Denn wenn ihre Tugend schon ohne Vorbild so groß und so mutig war, wären sie nicht noch viel beherzter zum Kampf geschritten, wenn sie dieses Vorbild vor Augen gehabt hätten? Ja, es ist eine geheimnisvolle, dunkle Ansicht, die aber mir und allen, die Gott lieben, sehr glaubwürdig vorkommt, daß keiner von denen, die vor der Ankunft Christi den Martertod erduldeten, dies ohne den Glauben an Christus tun konnte. (9. Lesung)
Oration:
Gott, Du hast den heiligen Apostel Petrus von den Fesseln befreit und ihn unversehrt entkommen lassen; wir bitten Dich, zerbrich auch die Ketten unserer Sünden und halte alles Unheil gnädig von uns fern; durch unsern Herrn.
Das Institut baut auf Ihre Spende
-
Ihre Spende per Überweisung:
Freundeskreis St. Philipp Neri e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
Kontonummer: 0001202100
Bankleitzahl: 37020500
IBAN: DE57370205000001202100
BIC: BFSWDE33XXX -
Ihre einmalige Spende per Lastschrift:
über unser Spendenformular bei der Bank für Sozialwirtschaft:
-
Ihre regelmäßige Spende per Lastschrift:
über unser Lastschriftformular können Sie uns leicht regelmäßig unterstützen.
Bitte füllen Sie das ausgedruckte Formular aus und senden Sie es uns zu. -
Ihre Spende per PayPal:
Wenn Sie ein PayPal-Konto haben, können Sie uns auch über diesen Dienst etwas zukommen lassen. Für Spender aus dem Ausland ist das sogar ein besonders praktischer Weg. Hier unsere PayPal-Verbindung.