Fest der Verklärung Christi
Das Fest der Verklärung Christi, das heute am 6. August begangen wird, geht bis in das 5. Jahrhundert zurück. Es wurde 1457 zur Feier des Sieges über die Türken bei Belgrad für die ganze Kirche vorgeschrieben.
Lesungen:
Aus dem 2. Brief des hl. Apostels Petrus (Kap. I, 10-14)
Brüder, seid deswegen vielmehr darauf bedacht, eure Berufung und Auserwählung durch eure guten Werke gewiß zu machen. Denn tut ihr dies, so werdet ihr nimmermehr zu Fall kommen. Denn so wird euch in reichem Maße der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus gewährt werden. Darum will ich euch stets an diese Dinge erinnern, obwohl ihr davon wißt und im Besitze der Wahrheit festgegründet seid. Ich erachte es aber für meine Pflicht, solange ich in diesem Zelte bin, euch durch Mahnung wach zu halten; ich weiß, daß es bald zur Niederlegung meines Zeltes kommen wird; unser Herr Jesus Christus hat es mir kundgetan. (1. Lesung)
Ich werde aber dafür Sorge tragen, daß ihr immer wieder auch nach meinem Hingang euch daran erinnern könnt. Wir haben uns nicht an ausgeklügelte Fabeln gehalten, als wir euch die machtvolle Ankunft unseres Herrn Jesus kundtaten, sondern wir sind Augenzeugen seiner Erhabenheit gewesen. Denn er empfing von Gott Vater Ehre und Herrlichkeit, da von der hocherhabenen Herrlichkeit die Stimme an ihn erging: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; ihn höret! (2. Lesung)
Diese Stimme haben wir vom Himmel kommen hören, als wir mit ihm auf dem heiligen Berge waren. So steht uns das Prophetenwort um so fester, und ihr tut gut, euch daran zu halten als an eine Leuchte, die an dunklem Orte scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern in euren Herzen aufgeht. Darüber müßt ihr euch vor allem klar sein, daß keine Schriftweissagung eine willkürliche Deutung zuläßt. Denn noch nie erging eine Weissagung durch menschlichen Willen, sondern durch den heiligen Geist getrieben sprachen die heiligen Gottesmänner. (3. Lesung)
Brevierlesung:
Der Herr offenbart vor auserwählten Zeugen seine Herrlichkeit und läßt seinen Leib, den er mit den anderen Menschen gemeinsam hat, in einem solchen Glanze erstrahlen, daß sein Antlitz der leuchtenden Sonne ähnlich wurde und sein Gewand dem weißen Schnee glich. Bei dieser Verklärung handelte es sich hauptsächlich darum, aus den Herzen der Jünger das Ärgernis am Kreuze zu nehmen. Das demütigende Leiden, das er freiwillig tragen wollte, sollte ihren Glauben nicht in Verwirrung bringen, nachdem ihnen seine verborgene Herrlichkeit und Würde geoffenbart worden. Mit nicht geringerer Fürsorge wurde aber auch die Hoffnung der heiligen Kirche grundgelegt. Der ganze Leib Christi sollte erkennen, welche Umgestaltung ihm zuteil werden wird, und seine Glieder sollten die Hoffnung haben, an der Herrlichkeit teilnehmen zu dürfen, die an ihrem Haupte bereits sichtbar geworden. (4. Lesung)
Um die Apostel zu bestärken und zur vollen Erkenntnis zu führen, kam bei diesem Wunder noch etwas anderes hinzu. Es erschienen nämlich Moses und Elias, d.h. das Gesetz und die Propheten, und redeten mit dem Herrn; durch die Anwesenheit dieser fünf Männer sollte voll und ganz sich erfüllen jedes Wort: Bei zwei oder drei Zeugen steht jedes Wort fest. Was ist unumstößlicher, was zuverlässiger als das Wort, bei dessen Verkündigung die Posaunen des Alten und Neuen Testaments zusammen erklingen und wo der Inhalt der Alten Verheißungen mit der Lehre des Evangeliums übereinstimmt? Es ergänzen sich nämlich gegenseitig die Blätter des Alten und Neuen Testamentes; den, auf den frühere Zeichen unter einem Schleier von Geheimnissen hinwiesen, den zeigt nunmehr der gegenwärtige Glanz und die Herrlichkeit ganz deutlich und sichtbar. (5. Lesung)
Durch diese Offenbarung von Geheimnissen wurde der Apostel Petrus durch eine Art Verzückung ganz hingerissen zum Verlangen nach dem Ewigen. Er verachtete das Zeitliche, verabscheute das Irdische. Voll Freude über das, was er schaute, wünschte er mit Jesus dort zu wohnen, wo er sich dessen sichtbarer Herrlichkeit erfreuen konnte. Daher rief er aus: Herr, hier ist gut sein; wenn Du willst, wollen wir hier drei Hütten bauen: Dir eine, dem Moses eine und dem Elias eine. Auf diesen Vorschlag gab der Herr gar keine Antwort und zeigte damit, daß sein Wunsch zwar nicht sündhaft, wohl aber ungeordnet war. Die Welt konnte nur durch Christi Tod erlöst werden und durch das Beispiel des Herrn sollten die Gläubigen angeleitet werden, zu verstehen, wenn man auch nicht an den Verheißungen der ewigen Glückseligkeit zweifeln dürfe, so solle man doch in den Versuchungen dieses Lebens eher um Geduld, als um Verherrlichung beten. (6. Lesung)
Auslegung des hl. Johannes Chrysostomus:
Der Herr hatte schon viel von Gefahren, von seinem Leiden, seinem Tode und vom gewaltsamen Tode seiner Jünger gesprochen und hatte ihnen manches Harte und Schwere auferlegt, und zwar stand ihnen das bereits bevor, noch in diesem Leben, auf das Gute aber konnten sie nur hoffen und warten, z.B. daß sie ihr Leben retten werden, wenn sie es verlieren, daß er in der Herrlichkeit seines Vaters kommen und den Lohn auszahlen werde. Um sie nun durch etwas sichtbares mehr zu überzeugen und ihnen zu zeigen, was diese Herrlichkeit sei, mit der er einst kommen wird, zeigte er es ihnen, soweit sie es in diesem Leben fassen konnten, und enthüllte seine Herrlichkeit, damit sie über ihren oder des Herrn Tod nicht trauerten, vor allem Petrus nicht. (7. Lesung)
Nun sieh, was er tat, da er vom Reiche und von der Hölle sprach. Denn mit den Worten: Wer sein Leben finden will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es finden, und mit den Worten: Er wird einem jeden vergelten nach seinen Werken, deutete er auf das Reich und auf die Hölle hin. Von beiden hatte er gesprochen; Das Reich zwar ließ er sie mit ihren Augen sehen, die Hölle aber nicht. Für weniger Gebildete und weniger Befähigte wäre das notwendig gewesen. Da sie aber doch rechtschaffene, verständige Menschen waren, genügte es, sie durch das Bessere zu bestärken. So ziemte es sich auch viel besser für den Herrn. Gleichwohl überging er auch das andere nicht ganz, sondern stellte ihnen auch manchmal die Schrecklichkeit der Hölle sozusagen vor Augen, z.B. als er das Gleichnis von Lazarus vortrug und von dem sprach, der hundert Denare zurückforderte. (8. Lesung)
Sixtus II., aus Athen, wurde aus einem Philosophen ein Jünger Christi. In der Verfolgung des Valerian wurde er angeklagt, er verkünde öffentlich die Lehre Christi. Da nahm man ihn gefangen, schleppte ihn zum Tempel des Mars und drohte ihm die Todesstrafe an, wenn er diesem Götzenbild nicht opfere. Er verweigerte jedoch ganz entschieden eine solche Freveltat. Als er zur Hinrichtung geführt wurde, begegnete ihm der heilige Laurentius und fragte ihn traurig: Wo gehst du hin, Vater, ohne deinen Sohn? Wo eilst du hin, gottgeweihter Priester, ohne deinen Diener? Er antwortete ihm: Ich verlasse dich nicht, mein Sohn; dir stehen noch größere Kämpfe für Christi Glauben bevor; nach drei Tagen wirst du mir folgen, der Levit dem Priester; wenn du noch etwas in der Kasse hast, verteile es inzwischen an die Armen! An demselben Tag wurde er also getötet zusammen mit den Diakonen Felizissimus und Agapitus und den Subdiakonen Januarius, Magnus, Vinzentius und Stephanus. Sixtus wurde im Zömeterium des Kallistus beigesetzt am 6. August, die anderen im Zömeterium des Prätextatus. Er regierte 11 Monate und 12 Tage. In dieser Zeit vollzog er im Monat Dezember eine Weihe, bei der er 4 Priester, 7 Diakone und 2 Bischöfe weihte. (9. Lesung)
Oration:
Gott, Du hast bei der glorreichen Verklärung Deines Eingeborenen die Geheimnisse unsres Glaubens durch das Zeugnis der Väter bekräftigt und hast durch die Stimme, die aus der lichten Wolke erscholl, wundervoll auf die vollgültige Annahme an Kindes Statt hingewiesen; mach uns nun auch gütigst zu Miterben dieses Königs der Herrlichkeit und laß uns einst teilhaben an seiner Glorie; durch ihn, unsern Herrn.
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