Hl. Joachim
Das Fest des hl. Joachim, Vaters der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria, wird in der Kirche des Ostens schon seit frühester Zeit begangen. Im Westen kam es erst im 15. Jahrhundert auf. Festtag ist der 16. August.
Lesungen:
Aus der Wurzel Jesse stammte der König David und aus dem Stamme Davids die heilige Jungfrau. Die Heilige, sage ich, die Tochter heiliger Männer; Ihre Eltern waren Joachim und Anna. Diese haben in ihrem Leben Gott gefallen und haben zudem eine solche Frucht reifen lassen, die heilige Jungfrau Maria, die zugleich Gottes Wohnung und Mutter war. Joachim, Anna und Maria, diese drei brachten der Dreifaltigkeit öffentlich ein Lobopfer dar. Joachim bedeutet nämlich: Vorbereitung des Herrn, weil durch ihn der Tempel des Herrn, die Jungfrau, bereitet ward. Anna hinwiederum bedeutet in ähnlicher Weise Gnade, weil Joachim und Anna die Gnade erhielten, auf ihr Gebet hin eine solche Frucht reifen zu lassen und die heilige Jungfrau zu empfangen. Denn Joachim betete auf dem Berge, Anna in ihrem Garten. (4. Lesung)
Weil es so bestimmt war, daß die jungfräuliche Gottesmutter von Anna geboren werden sollte, darum wagte es die Natur nicht, der Gnade vorauszueilen, sondern sie wartete so lange, bis die Gnade ihre Frucht hervorgebracht hatte. Es ziemte sich doch, daß die als Erstgeborene das Licht der Welt erblickte, die den Erstgeborenen aller Schöpfung gebären sollte, in dem alles zusammengefaßt ist. O glückseliges Paar, Joachim und Anna! Euch ist die gesamte Schöpfung zu Dank verpflichtet; durch euch hat sie ihrem Schöpfer eine Gabe, die vorzüglichste aller Gaben, dargebracht, die reine Mutter, die allein des Schöpfers würdig war. (5. Lesung)
Freue dich, Joachim; denn von deiner Tochter wurde uns ein Kind geboren; sein Name ist: Engel des großen Ratschlusses, d. i. des Heiles für die ganze Welt. Schämen soll sich Nestorius und die Hand auf den Mund legen! Das Kind ist Gott. Wie sollte also die, die ihn geboren hat, nicht Mutter Gottes sein? Wer sie nicht als heilige Gottesmutter anerkennt, ist fern von Gott. Das Wort ist nicht von mir, wenn es auch sonst meine Ansicht ist. Ich habe das als heiliges Vermächtnis vom Vater Gregorius, dem Theologen, erhalten. O glückseliges Paar, Joachim und Anna! An der Frucht eures Schoßes sieht man, daß ihr ohne Makel gewesen, so wie Christus einmal sagte: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Wie es Gott wohlgefällig und derer, die von euch stammte, würdig war, so habt ihr euer Leben eingerichtet. Rein und heilig habt ihr eure Aufgabe erfüllt und so den kostbaren Schatz, die Jungfrau, hervorgebracht. (6. Lesung)
Heli nun, der aus dem Geschlechte Nathans war, starb kinderlos; darum nahm Jakob, sein Bruder, der aus dem Geschlechte Salomons war, sein Weib und erweckte seinem Bruder Nachkommenschaft; er wurde der Vater des Joseph. Joseph war also der Natur nach ein Sohn Jakobs, ein Nachkomme Salomons; vor dem Gesetze aber hatte er Heli aus dem Geschlechte Nathans zum Vater. So nahm nun Joachim die treffliche, des höchsten Lobes würdige Anna zur Ehe. Und wie einst jene Anna, die unfruchtbar war, auf ihr Gebet und die Verheißung hin Mutter Samuels wurde, so empfing auch diese auf ihr Flehen und die Verheißung hin von Gott die Gottesmutter; auch hierin sollte sie keiner der berühmten Frauen nachstehen. Die Gnade - das bedeutet der Name Anna - gebar also die Herrin - das bedeutet der Name Maria. Sie ist auch in Wahrheit die Herrin der ganzen Schöpfung geworden, da sie die Mutter des Schöpfers ward. (9. Lesung)
Oration:
Gott, Du wolltest, daß vor allen Deinen Heiligen der heilige Joachim der Vater der Mutter Deines Sohnes werde; wir bitten Dich, gib, daß wir, die wir sein Fest feiern, auch seinen Schutz allzeit erfahren; durch ihn, unsern Herrn.
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