Mariä Sieben Schmerzen nach dem Passionssonntag

Das Fest der Sieben Schmerzen Mariä wurde ab dem 15. Jahrhundert lokal begangen und 1727 für die ganze Kirche vorgeschrieben, sein Tag ist der 15. September. Am Freitag nach dem Passionssonntag ist ein Gedächtnis. Bis zur Reform von 1962 wurde während der hl. Messe die Sequenz „Stabat Mater" gebetet bzw. gesungen, die danach nur noch als Hymnus in der vorabendlichen Vesper erhalten blieb.

Sequenz des Propriums und Hymnus der 1. Vesper:

(Sequenz des hl. Thomas v. Aquin)

Christi Mutter stand mit Schmerzen
Bei dem Kreuz und weint' von Herzen,
Als ihr lieber Sohn da hing.

Durch die Seele voller Trauer,
Seufzend unter Todesschauer,
jetzt das Schwert des Leidens ging.

Welch ein Weh der Auserkornen,
Da sie sah den Eingebornen,
Wie Er mit dem Tode rang!

Angst und Trauer, Qual und Bangen,
Alles Leid hielt sie umfangen,
Das nur je ein Herz durchdrang.

Wer könnt' ohne Tränen sehen
Christi Mutter also stehen
In so tiefen Jammers Not?

Wer nicht mit der Mutter weinen,
Seinen Schmerz mit ihrem einen,
Leidend bei des Sohnes Tod?

Ach, für Seiner Brüder Schulden
Sah sie Jesus Marter dulden,
Geißeln, Dornen, Spott und Hohn.

Sah Ihn trostlos und verlassen
An dem blut'gen Kreuz erblassen,
Ihren lieben einz'gen Sohn.

Gib, o Mutter, Born der Liebe,
Daß ich mich mit dir betrübe,
Daß ich fühl die Schmerzen dein.

Daß mein Herz von Lieb entbrenne,
Daß ich nur noch Jesus kenne,
Daß ich liebe Gott allein.

Heil'ge Mutter, drück die Wunden,
Die dein Sohn am Kreuz empfunden,
Tief in meine Seele ein.

Ach, das Blut, das Er vergossen,
Ist für mich dahingeflossen;
Laß mich teilen Seine Pein.

Laß mit dir mich herzlich weinen,
Ganz mit Jesu Leid vereinen,
Solang hier mein Leben währt.

Unterm Kreuz mit dir zu stehen,
Dort zu teilen deine Wehen,
Ist es, was mein Herz begehrt.

O du Jungfrau der Jungfrauen,
Wollst in Gnaden mich anschauen,
Laß mich teilen deinen Schmerz.

Laß mich Christi Tod und Leiden,
Marter, Angst und bittres Scheiden
Fühlen wie dein Mutterherz.

Mach, am Kreuze hingesunken,
Mich von Christi Blute trunken
Und von Seinen Wunden wund.

Daß nicht zu der ew'gen Flamme
Der Gerichtstag mich verdamme,
Sprech für mich dein reiner Mund.

Christus, um der Mutter Leiden
Gib mir einst des Sieges Freuden
Nach des Erdenlebens Streit.

Jesus, wann mein Leib wird sterben,
Laß dann meine Seele erben
Deines Himmels Seligkeit! Amen.

Lesungen:

Predigt des hl. Abtes Bernard:

Das Martyrium der Jungfrau wird bei der Weissagung des Simeon und ebenso bei dem Bericht über das Leiden Jesu hervorgehoben. Über den Jesusknaben sagte der heilige Greis: Dieser ist gesetzt zum Zeichen, dem man widersprechen wird. Und zu Maria sagte er: Deine eigene Seele wird ein Schwert durchdringen. Ja wirklich, heilige Mutter, es ist durch deine Seele gedrungen! Wenn es nicht deine Seele durchdrungen hätte, hätte es ja auch den Leib deines Sohnes nicht durchdringen können. Nachdem Jesus seinen Geist ausgehaucht hatte, traf die grausame Lanze, die seine Seite durchbohrte, seine Seele nicht mehr, aber deine Seele durchdrang sie. Seine Seele war nicht mehr dort, aber deine Seele konnte sich von da nicht trennen. (4. Lesung)

Deine Seele durchdrang also der gewaltige Schmerz. Nicht mit Unrecht preisen wir dich darum höher als die Märtyrer; denn größer als alle körperliche Leid war in dir das schmerzliche Mitleiden. oder war für dich nicht schlimmer als ein Schwerthieb jenes wahrhaft die Seele durchbohrende und bis zur Scheidung von Seele und geist vordringende Wort: Weib, siehe da deinen Sohn. Welch ein Tausch! Johannes wird an Jesu Statt gegeben, der Knecht für den Herrn, der Jünger für den Meister, der Sohn des Zebedäus für dfen Sohn Gottes, ein bloßer mensch für den wahren Gott. Wie mußte dieser Ausspruch deine gefühlvolle Seele durchdringen, da noch die Erinnerung daran unsere steinernen und eisernen Herzen zerschneidet! (5. Lesung)

Wundert euch nicht, Brüder, wenn Maria wegen ihrer Seelenleiden eine Märtyrerin genannt wird. Darüber könnte sich nur wundern, wer sich nicht mehr erinnert, daß Paulus als eins der größten Laster der Heiden die Gefühlslosigkeit bezeichnet. Doch das war fern vom Herzen Mariä, das sei auch fern von ihren Dienern! Aber vielleicht wird jemand sagen: Wußte sie denn nicht vorher, daß er sterben werde? Ganz gewiß. Hoffte sie denn nicht, daß er bald auferstehen werde? Ganz sicher. Und trotzdem war sie betrübt bei der Kreuzigung? Ja, sehr.nÜbrigens, wo bist du, lieber Bruder, oder woher hast du diese Weisheit, daß du dich mehr über das Mitleiden Marias wunderst, als über das Sterben ihres Sohnes? Er konnte doch dem Leibe nach sterben; konnte sie also nicht dem Herzen nach mitsterben? Jenes bewirkte die Liebe, die größte, die je einer hatte; auch dieses bewirkte die Liebe, der nach Maria keine mehr gleichkam. (6. Lesung)

Oration:

Gott, bei Deinem Leiden hat entsprechend der Weissagung des Simeon das Schwert des Schmerzes das liebevollste Herz der glorreichen Jungfrau und Mutter Maria durchbohrt; verleihe uns gnädig, daß wir, die wir ihr durchbohrtes Herz und ihre Leiden andächtig verehren, durch die glorreichen Verdienste und die Fürbitte aller Heiligen, die treu beim Kreuze standen, die selige Wirkung Deines Leidens erfahren; der Du lebst.


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