Hl. Ephräm der Syrer, Diakon, Bekenner und Kirchenlehrer

Der hl. Ephräm, dessen Geburtsort Nisibis heute in der Türkei liegt, wirkte im 4. Jahrhundert. Er wurde im Osten schon immer hoch geschätzt, für die Kirche des Westens erhob ihn Papst Benedikt XV. 1920 zum Kirchenlehrer. Unser Brevier gedenkt seiner am 18. Juni, die orthodoxen Kirchen feiern ihn am 28. Januar.

Lesungen:

Darstellung im IkonenstilEphräm, von Geburt ein Syrer, war der Sohn eines Bürgers von Nisibis. Schon als Jüngling ging er zum heiligen Bischof Jakobus; von ihm ließ er sich taufen und machte in kurzer Zeit in der Heiligkeit und Gelehrsamkeit solche Fortschritte, daß er an der berühmten Schule von Nisibis, einer Stadt in Mesopotamien, als Lehrer angestellt wurde. Nach dem Tode des Bischofs Jakobus, als Nisibis von den Persern erobert wurde, ging er nach Edessa. Hier lebte er zunächst auf einem Berge bei den Mönchen; später wählte er sich das Einsiedlerleben, um dem großen Zustrom der Menschen, die zu ihm kamen, auszuweichen. Er wurde zum Diakon der Kirche von Edessa geweiht, weigerte sich aber in seiner Demut, die Priesterweihe zu empfangen. Er leuchtete im Glanze aller Tugenden und war bemüht, Frömmigkeit und Gottesfurcht in kluger Weise sich anzueigenen. Sein ganzes Vertrauen hatte er auf Gott gesetzt; um Menschliches und Vergängliches kümmerte er sich nicht; er sehnte sich ohne Unterlaß nach dem Göttlichen und Ewigen. (4. Lesung)

Vom Geiste Gottes wurde er nach Cäsarea in Kappadozien geführt und traf dort Basilius, den Herold der Kirche; dies Zusammentreffen wurde für beide sehr gewinnreich. Zur Widerlegung der zahllosen Irrlehren, die damals verbreitet waren und die Kirche Gottes bedrängten, sowie zur sorgfältigen Erklärung der Geheimnisse unseres Herrn Jesus Christus gab er sehr viele Schriften heraus; sie sind in syrischer Sprache verfaßt, aber fast alle ins Griechische übersetzt. Nach dem Zeugnis des heiligen Hieronymus gelangte er zu solcher Berühmtheit, daß in einigen Kirchen nach der Heiligen Schrift aus seinen Büchern vorgelesen wurde. (5. Lesung)

Alle seine Werke enthalten eine ganz lichtvolle, glänzende Gelehrsamkeit. Sie bewirkten es, daß dieser Heilige schon bei Lebzeiten als Lehrer der Kirche gefeiert wurde. Er verfaßte auch Lieder zu Ehren der allerseligsten Jungfrau Maria und der Heiligen; deshalb wurde er mit Recht von den Syrern die Harfe des Heiligen Geistes genannt. Vor allem zeichnete er sich aus durch eine wunderbar innige Andcht zur Unbefleckten Jungfrau. Reich an Verdiensten, entschlief er zu Edessa in Mesopotamien, am 18. Juni, zur Zeit des Kaisers Valens. Auf Bitten vieler Kardinäle, Patriarchen, Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte und Ordensgenossenschaften erhob ihn Papst Benedikt XV. auf Vorschlag der heiligen Ritenkongregation zum Lehrer der ganzen Kirche. (6. Lesung)

Oration:

Gott, Du wolltest Deine Kirche durch die staunenswerte Gelehrsamkeit und die ausgezeichneten Verdienste Deines heiligen Bekenners und Kirchenlehrers Ephräm erleuchten; wir bitten Dich demütig, schütze sie auf seine Fürsprache hin mit Deiner unvergänglichen Macht auch gegen die Schliche des Irrtums und der Bosheit; durch unsern Herrn.

Kommemoration von den hl. Martyrern Markus und Marzellianus:

Lesung:

Die römischen Brüder Markus und Marzellianus wurden wegen ihres christlichen Glaubens vom Statthalter Fabianus festgenommen und an einen Pfahl gebunden; ihre Füße wurden zudem angenagelt. Nun sprach der Richter zu ihnen: Jetzt seid doch vernünftig, ihr Elenden, und rettet euch aus diesen Qualen! Da antworteten sie: Nie waren wir so froh beim Essen als jetzt, da wir dieses gern für Jesus Christus leiden; in seiner Liebe wollen wir nun auch feststehen. Hoffentlich läßt er uns das immer leiden, solange wir noch mit diesem sterblichen Leibe umkleidet sind! Tag und Nacht sangen sie in ihren Qualen Loblieder zu Gott; schließlich wurden sie mit Pfeilen durchbohrt und gelangten so zur Herrlichkeit des Martyriums. Ihre Leiber wurden an der Straße nach Ardea beigesetzt. (9. Lesung)

Oration:

Allmächtiger Gott, wir bitten Dich, gib, daß wir, die wir das Geburtsfest Deiner heiligen Martyrer Markus und Marzellianus feiern, durch ihre Fürsprache von allen drohenden Übeln frei werden; durch unsern Herrn.


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